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BB 2025, 1960
 

Im Blickpunkt

Abbildung 12

“Hochgeschätzt als Arbeitgeber, stark unterschätzt, wenn es um die wirtschaftliche Stärke geht: Das ist das Spannungsfeld, in dem sich die deutschen Familienunternehmen bewegen”, heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC vom 15.8.2025. In Sachen wirtschaftliche Stärke und Stabilität, so die PM weiter, lägen Konzerne aus Perspektive der Deutschen mit 52 % klar vor Familienunternehmen, die nur auf 13 % kämen. Dennoch seien eigentümergeführte Unternehmen die beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland, wie 35 % bestätigten. Gerade für die umworbene junge Zielgruppe der Gen Z in Ausbildung seien Familienunternehmen der Wunsch-Arbeitgeber – weit vor Konzernen (39 % versus zehn %). Das seien zentrale Ergebnisse einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zum Image von Familienunternehmen unter 2 000 Bürgern in Deutschland. Nicht nur in puncto wirtschaftliche Stärke, sondern z. B. auch bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit (63 versus acht %) lägen Konzerne nach Einschätzung der Bürger mit großem Abstand vor Familienunternehmen. Ein ähnliches Bild zeichne sich bei weiteren “Hard Facts” wie Rendite, Krisenfestigkeit und finanzielle Stabilität ab – auch in diesen Punkten schnitten Familienunternehmen schlechter als Konzerne ab. Doch es gebe auch gute Nachrichten: Als Arbeitgeber könnten Familienunternehmen überzeugen. Wie in der Vergleichsbefragung aus dem Jahr 2023 seien Familienunternehmen weiterhin die Wunsch-Arbeitgeber und hätten damit die öffentliche Hand, die in den Jahren 2019 und 2021 am besten abschnitt, abgelöst. Diese lande aktuell nur noch auf Platz 2 der beliebtesten Arbeitgeber, gefolgt von Konzernen, Start-ups und Nichtregierungsorganisationen (NGO). Trotz des großen Vertrauens gebe es einen Aspekt, der den Studienteilnehmern Sorge bereite: Sie hielten Familienunternehmen für gefährdeter als andere Unternehmensformen, weil ein Ausfall auf Inhaberebene oder ein Streit innerhalb der Familie die Firma in schwere Turbulenzen bringen könne. Dem stimmten 84 % zu – acht Prozentpunkte mehr als in der Vergleichsbefragung aus dem Jahr 2021.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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