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BB 2020, 1768
 

Im Blickpunkt

Abbildung 10

“Die Covid 19-Pandemie zeigt bisher keine besonders negativen Auswirkungen auf den Venture Capital-Markt.” Dieser Schluss, so heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG vom 22.7.2020, lässt sich aus dem neuen Venture Pulse von KPMG ziehen, für den regelmäßig die globalen Investitionen in Venture Capital ausgewertet werden. So seien im zweiten Quartal 2020 weltweit 62,9 Mrd. Dollar an Risikokapital investiert worden. Das sei fast genauso viel wie im ersten Quartal (63,8 Mrd.). Die Summe des investierten Risikokapitals habe in Europa bei 10,1 Mrd. Dollar und in Deutschland bei rund 1,79 Mrd. Dollar gelegen. Das Berliner Unternehmen N26 habe 570 Mio. Dollar einwerben können und stehe damit in Europa auf Platz 2. – Nach dem German Venture Capital Barometer, das die KfW zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK) erstellt, hat der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments im zweiten Quartal um 50,0 Zähler auf –11,1 Saldenpunkte zugelegt und somit mehr als die Hälfte des Corona-Einbruchs wieder wettgemacht (PM KfW vom 21.7.2020). Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sei um 39,1 Zähler auf –13,3 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung um 60,9 Zähler auf –8,9 Saldenpunkte gestiegen. Nach geschlossener Talfahrt im ersten Quartal hätten sich die verschiedenen Klimaindikatoren im zweiten Quartal wieder erholt, mit Ausnahme des Indikators für die Qualität des Dealflow, dessen Beurteilung gegenüber dem Vorquartal stabil geblieben sei. “Die VC-Investoren haben den ersten Schock nach dem Ausbruch der Corona-Krise überwunden”, sagt Dr. Friederike Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Die Erleichterung, dass die Krise viele Start-ups wohl weniger hart trifft als erwartet, ist spürbar. Die Bereitschaft für Neuinvestitionen ist wieder gestiegen. Da die Einstiegsbewertungen nun aber als deutlich günstiger wahrgenommen werden als vor der Krise, könnte eine neue Investitionsdynamik in Gang kommen. Das Anziehen der Aktienmärkte signalisiert zudem, dass Fundraising noch möglich ist, das Pulver also nicht vorsorglich trocken gehalten werden muss.”

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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