Bundestag: Grüne verlangen „Country-Reporting"
International tätige Unternehmen sollen ihre Steuerzahlungen, Gewinne, Umsätze, Beschäftigtenzahlen und Kapitalbestände nach Ländern aufschlüsseln und veröffentlichen. Die Bundesregierung soll einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen und damit durch dieses „Country-by-Country-Reporting“-Verfahren eine Vorreiterrolle für Transparenz einnehmen, verlangt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (18/2617), der am 25.9.2014 auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages stand.
Unternehmen sollten ihre Steuern dort bezahlen, wo die tatsächliche Wertschöpfung stattfindet, verlangt die Fraktion. Die Praxis sehe jedoch anders aus: Große, grenzüberschreitend tätige Unternehmen könnten ihre Steuerzahlungen durch Gewinnverlagerungen und das Ausspielen nationaler Steuergesetze stark reduzieren. Unter Bezugnahme auf eine für das Europäische Parlament erstellte Studie schreibt die Fraktion, dass Deutschland durch Steuerhinterziehung und Steuervermeidung 150 Milliarden Euro entgehen würden. Bezogen auf die gesamte EU betrage die Summe sogar eine Billion Euro.
(hib-Meldung vom 25.9.2014)
Hinweis der Redaktion: Mit internationalen Entwicklungen von Tax-Compliance und dem „Country-by-country-Reporting wird sich auch der am 25.11.2014 stattfindende „Frankfurter Compliance Dialog – Tax Compliance“ befassen. Weitere Infos zu dieser Veranstaltung finden Sie unter www.Frankfurter-Compliance-Dialog.de